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V 100.20

Stationierungsdaten > Diesel-Lokomotiven

Quelle: WIKIPEDIA
Die Baureihe V 100 ist ein von der Deutschen Bundesbahn (DB) Ende der 1950er Jahre beschaffter Lokomotivtyp mit dieselhydraulischem Antrieb, der auf nicht elektrifizierten Nebenbahnen die dort verwendeten Dampflokbaureihen ersetzen sollte. Die Baureihe V 100 wurde in drei verschiedenen Ausführungen produziert.
Die Baureihe V 100.20 bzw. 212 ist eine leistungsstärkere Variante der V 100. Sie wurde nach dem Prototyp V 100 006, ab 1960 als V 100 2001 bezeichnet, von 1962 an in Serie in Dienst gestellt und war im Gegensatz zur im Nebenbahndienst eingesetzten V 100.10 für den Haupt- und Steilstreckendienst vorgesehen. Bis 1966 wurden insgesamt 381 Exemplare in Dienst gestellt. Ihre Höchstgeschwindigkeit lag bei 100 km/h. Die Motorleistung betrug 993 kW (1.350 PS). Da sich bei der gesteigerten Motorleistung eine vergrößerte Kühlanlage als zweckmäßig erwies, wurden der vordere Vorbau und das Rahmendeckblech der Loks ab Nummer 022 um 20 cm verlängert. Der Rahmen selbst blieb unverändert, aber der vordere Pufferträger wurde ebenfalls entsprechend verlängert.

Wie in der Baureihe 211 kommt ein Getriebe des Grundtyps Voith L 216 rs zum Einsatz, allerdings in einer anderen Variante. Die höhere Motorleistung wird einerseits unter Nutzung von Auslegungsreserven des Getriebes übertragen, andererseits unterscheidet sich die Übersetzung zwischen Getriebeeingangswelle und Hohlwelle von der in den Getrieben für die Baureihe 211. Weitere geringe Unterschiede zur 211 bestehen im elektrischen Teil der Lokomotiven.

Nachdem bis 2005 alle Lokomotiven der Baureihe V 100.20 bzw. 212 bei der Deutschen Bahn abgestellt worden waren, sind seit 2008 einige Exemplare - nach Modernisierung durch das Werk Cottbus - für den Bauzugdienst reaktiviert worden und wieder im Einsatz anzutreffen. Bei privaten Bauzugfirmen und bei Museumsbahnen/Eisenbahnmuseen sind noch weitere 212er anzutreffen.

Wegen der vielen Tunnel auf der Schnellfahrstrecke Würzburg–Hannover sind besondere Rettungsfahrzeuge erforderlich. Von der Bundesbahn wurde der Tunnelhilfszug (TuHi) als Fremdrettungssystem entwickelt. Im Mai 1988 wurde der erste TuHi in Fulda in Dienst gestellt.
Später wurden vier weitere Standorte von TuHi notwendig. Neben Fulda und Würzburg wurden TuHi in Kornwestheim, Mannheim, Kassel und Hildesheim stationiert. Der TuHi in Fulda musste als Zweirichtungszug konzipiert werden, damit er sowohl nach Würzburg wie nach Kassel eingesetzt werden kann. Für die vier weiteren TuHi sind zwischen August 1990 und April 1991 acht weitere 212 zu 214 im Aw Bremen und AW Kassel umgerüstet worden. Unter Beibehaltung ihrer laufenden Ordnungsnummer wurden die 212 033, 212 046, 212 235, 212 245, 212 246, 212 251, 212 260 und 212 277 zu Loks der Baureihe 214.  Damit die Loks der TuHi regelmäßig bewegt werden, erfolgte ein laufender Austausch der Loks untereinander. Nachdem die TuHi außerhalb der SFS eingesetzt werden können, bezeichnete man sie jetzt als Rettungszüge (Rtz). Von der DB AG wurden alle 13 Loks der Baureihe 214 zum 31. Oktober 1994 zu Bahndienstfahrzeugen der Baureihe 714 umgezeichnet. Dabei wurde die laufende Ordnungsnummer von der Baureihe 214 übernommen. Zum 1. August 1996 erfolgte eine abermalige Umzeichnung innerhalb der Baureihe 714 mit den laufenden Ordnungsnummern 001 bis 013. Die kleinste ursprüngliche laufende Betriebsnummer erhielt die 001 und die Lok mit der höchsten laufenden Ordnungsnummer die 013.

Im Bw Bielefeld waren in der Zeit von 1962 bis 1969 acht Diesellokomotiven der BR 212 beheimatet. Sämtliche Maschinen befinden sich heute (2014) noch im aktiven Dienst. Während zwei davon museal erhalten werden, befinden sich zwei andere im Tunnelrettungsdienst. Interessanterweise wurde seinerzeit durch V 100 2066 mit viel Lametta die Wiedereröffnung des Schildescher Viaduktes gefeiert. Nun fährt diese in Stendal völlig umgebaute Lok für die Firma Locon.


Stationierungsdaten V 100.20


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Marco Riffelmann

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Willi Rolf

 
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